Uns gfallt´s wia d´Sau

Am 12.04.2011 schrieb der Südkurier www.skol.de

 

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Alphornbläser in Beuren

Singen-Beuren (sk) Ein außergewöhnliches Ereignis kündigt sich in Beuren an der Aach an.

Im Singener Ortsteil wird am 2. und 3. Juli das 35. Baden-Württembergische Alphornbläsertreffen stattfinden, zu dem alle Alphornbläser aus Baden-Württemberg sowie Gäste aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich willkommen sind. Ausgerichtet wird das Treffen vom Musikverein „Harmonie“. Das Treffen wird im Rahmen des jährlichen Aachfestes stattfinden. Dazu wird am Samstag ab 14 Uhr ein Workshop auf der Festungsruine Hohentwiel angeboten, bei dem die Teilnehmer alles erfahren können über Atemtechnik, Ansatz und Spieltechnik. Dieser Arbeitsnachmittag an den Instrumenten endet um 18.30 Uhr mit einem kleinen Serenadenkonzert. Ab 20 Uhr steigt die Alphornbläsernacht, zu der die Gäste in Dirndl und Lederhose willkommen sind. Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen des Bläsertreffens und der Vorträge. Informationen gibt es unter:

www.mvbeuren.de

Am 26.04.2011 schrieb der Südkurier www.skol.de .

Lust auf das Besondere

 

Dienstag bei Trautmann: Mit seinem außergewöhnlichen Instrument erweckt Bruno Frick immer sofort großes Aufsehen. Wie er zu seinem Alphorn kam und warum er es so liebt, erzählt er im RedaktionsgesprächHerr Frick, Sie spielen im Musikverein Beuren an der Aach zusammen mit drei weiteren Musikern Alphorn.

Lust auf das Besondere
Ein Ständchen im Singener Lutherpark: 3,50 Meter misst das Alphorn von Bruno Frick. Zum Gespräch mit Gudrun Trautmann hat er sein Instrument mitgebracht und im Lutherpark ein kleines Ständchen gespielt. Der Versuch der Redakteurin, einen Ton zu erzeugen, scheiterte kläglich. Es fehlte an Ansatz und vermutlich auch an Lungenvolumen.
Bild: Sabine Tesche
 

Das ist nicht gerade das gängigste Instrument im Hegau. Wie kamen sie darauf?

Wenn ich ehrlich bin, habe ich eigentlich schon fast immer von einem Alphorn geträumt. Seit meinem zwölften Lebensjahr bin ich im Beurener Musikverein, wo ich Posaune spielen gelernt habe. Da gab es natürlich kein Alphorn. Meine erste echte Begegnung mit diesem Instrument hatte ich später: Ich war bei der Bundeswehr in Ulm stationiert und spielte im Musikzug mit. Wir hatten ein Konzert in Sonthofen ausgerichtet. Einer der Bundeswehr- und Musikerkollegen kam aus dem Allgäu. Und bei dem Besuch in Sonthofen zeigte er mir in seinem Musikverein ein Alphorn. Ich durfte mal probieren. Von da an ließ mich der Wunsch nach so einem eigenen Instrument nicht mehr los.

Aber vom Traum bis zur Umsetzung ist es ja manchmal ein weiter Weg.

Ja, es dauerte noch eine ganze Weile. Genauer gesagt bis vor vier Jahren. Da haben wir im Beurener Musikverein zu dritt mit drei Alphörnern angefangen.

 

Sie hatten also schon Verbündete gefunden?

Mein künftiger Schwiegersohn, den ich selber im Musikverein an der Posaune unterrichtet habe, hatte natürlich meine Schwärmerei mitbekommen. Irgendwie habe ich ihn wohl angesteckt. Er hat sich dann jedenfalls im Internet nach einem Alphorn umgeschaut. Dabei stieß er auf den Virtuosen Franz Schüssele. Bei ihm haben wir dann unsere Instrumente gekauft. Schüssele ist Lehrer an der Freiburger Musikhochschule und hat uns gezeigt, wie man auf dem Horn spielt.

 

Es ist ja ein reines Naturinstrument, das nur aus einem langen Rohr und einem Mundstück besteht.Wie bekommt man da einen Ton, geschweige denn eine richtige Melodie heraus?

Man braucht einen so genannten Ansatz. Als Blechblasmusiker hat man das natürlich schon gelernt. Beim Alphorn ist auch das Mundstück aus Holz. Mit den Lippen werden dann die Töne geformt. Das Besondere ist dabei aber auch die Atemtechnik. Man braucht schon eine gute Lunge. Um einen langen Ton zu spielen, darf einem die Luft nicht ausgehen.

 

Wie lang ist Ihr Instrument? Und wie transportieren Sie es?

Mein Alphorn misst 3,50 Meter. Es ist aus Fichtenholz und kann in drei Teile zerlegt werden. Die Verbindungsteile sind aus Messing und müssen immer gut geschmiert werden, damit sie sich auch gut zusammenstecken lassen. Für den Transport habe ich einen gepolsterten Instrumentensack. Es gibt aber auch Alphörner aus einem Stück. Dafür braucht man dann einen besonders konstruierten Transportbehälter auf dem Dach. Das längste Alphorn soll übrigens 40 Meter lang sein. Das soll einen so tiefen Ton erzeugen, dass ihn das menschliche Ohr gar nicht mehr hört.

 

Was kostet so ein Instrument?

1500 bis 2000 Euro.

 

Ist man nicht einsam mit so einem sperrigen Teil?

Ganz im Gegenteil. Wir sind eine höchst gesellige Gruppe. Wenn sich die Beurener Alphornbuebe zum Proben an einem kleinen Hang von Beuren treffen, kommen immer Passanten vorbei, die dann stehen bleiben und zuhören.

 

Ist das eigentlich eine reine Männerdomäne?

Nein, das kann man nicht sagen. Wir wollten uns mal bei einem Workshop in Garmisch-Partenkirchen weiterbilden, um Ansatztechnik und Tonerzeugung zu verbessern. Der wurde von einer Frau geleitet.

 

Wenn man Ihre schönen, warmen Töne hört, so geht von dem Klang eine gewisse Magie aus. Ist Ihnen das an der Reaktion Ihres Publikums schon mal aufgefallen?

Ich habe beobachtet, dass eine Ruhe einkehrt, wenn die Menschen diese Musik hören. Wir haben am Schweizer Feiertag mal in den Reben oberhalb von Stein am Rhein gestanden und gespielt. Unten randalierte eine angetrunkene Gruppe junger Leute. Die wurden plötzlich ganz ruhig und friedlich, als sie uns hörten. Vielleicht erzeugt die Musik eine gewisse Ehrfurcht.

Sie spielen im Musikverein, bei den Alphornbuebe und noch in der Hans-Huber Big-Band.

Wann haben Sie noch Zeit für die Familie?

Das ist bei uns ganz einfach. Nach der Kinderpause spielt meine Frau wieder Saxophon im Musikverein. Meine Töchter spielen dort auch. Für uns ist der Verein wie eine große Familie.

Sie planen das 35. baden-württembergische Alphorntreffen Anfang Juli in Beuren und auf dem Hohentwiel. Gibt es schon Anmeldungen?

Wir haben schon 90 Anmeldungen für das Treffen und 20 für den Workshop. Wir freuen uns schon riesig darauf.

 

Fragen: Gudrun Trautmann

 

www.mvbeuren.de

www.beurener-alphornbuben.de

 

Am 05.07.2011 schrieb das Wochenblatt

Rund 120 Alphörner erklangen zum Finale des Landestreffens am Sonntag in Beuren an der Aach. swb-Bild: of

Beuren an der Aach: 120 Alphornbläser in einem Konzert

Von: Oliver Fiedler

Großes Finale des Landestreffens

Beuren an der Aach (of). Den geballten, aber in der Summe doch recht saften Klang von rund 120 Alphörnern konnten die Besucher des Aachfest in Beuren am Sonntag zum Finale des baden-würtembergischen Alphorntreffens erleben. Unter der Leitung von Berthold Schick, dem Referenten des Verbands, gab es ein Konzert von einer halben Stunde, das für viel Andacht sorgte. Die »Beurener Alphornbuebe« hatten das Treffen an die Aach geholt, das unter anderem auch mit Workshops auf der Karlsbastion des Hohentwiel einherging.